Foto der Woche 2022 (2. Halbjahr)
Foto der Woche vom 26.12.2022
Blick auf den Standort des Freibads Heilborn vor Beginn der Bauarbeiten (1934, coloriert)
Im Hintergrund das heute noch bestehende Gebäude Rotensteiner Weg 1, oben links im Hang ein heute nicht mehr in Betrieb befindlicher Wasserhochbehälter. Aufgrund der Vegetation ist dieser heute vom Schwimmbad aus nicht mehr zu sehen. Links ein Bild aus dem Inneren des Hochbehälters.
Foto der Woche vom 19.12.2022
Blick auf die Merziger Altstadt mit dem alten Saarverlauf (heute: Alter Leinpfad) (um 1936).
Die Häuser direkt am Bahndamm existieren teilweise nicht mehr, sie wurden beim Bau der Straßen "Im Senkelchen"/"Am Viehmarkt" abgerissen, die den Verkehrsfluss um den Stadtkern herum leiten.
Foto der Woche vom 12.12.2022
Besseringen/Ponten, Fliegeraufnahme (1936)
Foto der Woche vom 05.12.2022
Die beiden Brunnen vor dem ehemaligen Hallenbad in Merzig (Bild 1 um 1978, Bild 2 1980er Jahre).
Der erste Brunnen wurde vom Lichtkünstler Werner Bauer (1934-2021) aus Düppenweiler entworfen und 1974 vor dem Gartenhallenbad aufgestellt. Er bestand aus Edelstahl und emaillierten Blechen bei einer Höhe von 4,20m. Es war das 30. Werk des Künstlers im öffentlichen Raum. Der Brunnen wurde nach wenigen Jahren ersetzt. Der neue Brunnen stand bis zum Umbau 2008 vor dem Eingang.
Foto der Woche vom 28.11.2022
Gartenhallenbad Merzig - Postkarte (1980er Jahre)
In der kommenden Woche gibt es ein weiteres "Foto der Woche" zum Merziger Hallenbad, respektive zu den Brunnen vor dem Haupteingang.
Links die Rückseite der Postkarte zu sehen. Wassertemperaturen für Großbecken von 28 bis 30 Grad sind aktuell aus Energiespargründen nicht möglich. Nach der Eröffnung des neuen Schwimmbads "Das Bad" am 24. Juli 2003 wurde das alte Gartenschwimmbad geschlossen und nach fünf Jahren Leerstand im Jahr 2008 entkernt und umgebaut (siehe Foto). Heute befindet sich unter anderem ein Fitnessstudio im Gebäude. Auf der Freifläche am Parkplatz sind Wohngebäude entstanden
Zusammenschnitt zweier Luftbilder der Hilbringer Brücke (1936 und März 1945)
Richtfest des Verwaltungsgebäudes der neuen Süßmosterei im Gewerbegebiet Siebend (15. September 1981)
Nachdem nun alle 16 Stadtteile der Kreisstadt mit einem Foto gewürdigt wurden, wenden wir uns wieder der Kreisstadt zu. Zunächst mit einem Foto vom 13. Juli 1938. Es zeigt den Bau der Brückenpfeiler 3 bis 6 für die neue Hilbringer Brücke. Die alte Brücke ist links im Hintergrund zu sehen und auch ihr abweichender Verlauf. Die Jugendherberge (grün), durch die Verlegung der Saar nun bereits am gegenüberliegenden Saarufer, wurde ab dem 17. Juli 1939 abgerissen.
Auf eine Basiskarte aus dem Jahr 1936 trugen Anfang 1940 die Planer des Fest.Pi.Stab 2 St. Wendel den neuen Saarlauf (lila) und die neue Brücke (gelb) ein. Die alte Brücke (rot) und der alte Saarverlauf (blau) sind zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte. Heute weiß man, dass die Maßnahme, die den Merziger als Hochwasserschutzmaßnahme verkauft wurde, vor allem aus militärischen Gesichtspunkte durchgeführt wurde. Alle Bunkeranlagen ab 1937 sind bereits am neuen Saarverlauf ausgerichtet, obwohl die Arbeiten dort erst Mitte 1938 begannen.
Die sogenannte "Landser-Schwemme" in Büdingen (um 1939/1940)
Nach dem Überfall auf Polen im September 1939 begann der Zweite Weltkrieg auch in den beschaulichen Dörfern des Saar-Gaus. Doch statt Zerstörung und Tod im großen Stil folgte eine Phase, die als "Sitzkrieg" bezeichnet wird (in Frankreich nennt man Sie drôle de guerre = der lustige Krieg). Geprägt von Gegenseitigem Belauern und Auskundschaften in den verlassenen Dörfern - Evakuiert wurde die Bevölkerung bereits Ende August 1939 - war der Alltag, das Bestätigen zahlreiche Kriegstagebücher, auch von Langeweile geprägt. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass kein Krieg stattfand. Es gab zahlreiche Gefechte und Stoßtruppeinsätze im Vorfeld, von denen viele junge Männer nicht zurückkehrten. Um sich jedoch die Zeit zwischen den Einsätzen zu vertreiben, war man Recht kreativ und nutzte dabei auch die Umgebung - es war ja niemand da der sich beschweren konnten. So ging es auch den Soldaten der 79. Infanteriedivision. Ein Regiment war in Büdingen stationiert, immer in Erwartung eines Einsatzbefehls für den Angriff auf Frankreich. In der langen Zeit vor Ort richteten sich die Soldaten in Privathäusern ein, doch zur damaligen Zeit hatten nur die wenigsten Häuser ein Badezimmer, sodass alsbald die Notwendigkeit einer zentralen Badeanstalt bestand. Dazu bauten die Soldaten die Brennerei Hoffmann in der Straße "Zum Saargaus" zu einem Badehaus um. Dabei nutzte man den Brennkessel und die Rohre und montierte einige Duschköpfe. Ein Maler des Regiments brachte schließlich den Schriftzug "Landser-Schwemme" an der Fassade an. Die Brennerei wurde nach dem Krieg wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt, der Schriftzug ist jedoch bis heute erhalten.
Quelle: Die "Landser-Schwemme" in Büdingen, in: OLLINGER, Josef: Geschichten und Sagen von Saar und Mosel, Conte-Verlag, 2005, nach Angaben von Walter Welsch, Besseringen
Lilienstraße in Wellingen (1974) mit Blick auf die von 1965-1967 erbaute Kapelle. Das Bauernhaus auf der linken Straßenseite ist mittlerweile instandgesetzt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren Straße und Bürgersteig gerade erneuert worden. Auf dem Bus findet sich eine Werbeanzeige für die Olympia-Limonade der Actien-Brauerei Merzig (Saarfürst).
Bauernhaus in Mechern (um 1930)
Das Gebäude soll sich laut der Beschreibung auf der Rückseite des Fotos in der Straße "Westring" befunden haben. Dies kann ausgeschlossen werden, da diese Straße erst seit den 1960ern Jahren existiert. Wahrscheinlich befand (bzw. befindet) sich das Gebäude in der "Brunnenstraße".
Blick auf Weiler (1957)
Im Vordergrund die Perler Straße, die heute weiterhin nicht durchgängig bebaut ist. Auch die Brücke über den Lötschbach existiert noch, wurde allerdings bereits erneuert und hat heute ein Stahlgeländer. Die Querstraße im Hintergrund ist die Straße "Zum Scheidwald". Der Turm steht heute noch unverändert.
Am meisten hat sich der Hang, der heute wieder stark bewaldet ist, sodass die Terrassen heute verdeckt sind. Die landwirtschaftliche Nutzung beginnt heute erst süd-westlich des Wasserhochbehälters.
Ortsansicht von Bietzen (um 1936)
Aus dem Jahr 1936 ist im Bürgerarchiv ein ganzer Satz an Luftbildern aller Stadtteile und der Kernstadt archiviert. Sie sind, neben der eindeutigen Datierung, stets dadurch von späteren Luftbildaufnahmen zu erkennen, da keine Bautätigkeit für die Befestigungsanlagen des Westwalls erkennbar ist. Es ist anzunehmen, dass die Luftbildaufnahmen rasch nach der Rückgliederung der Saarlands in das Deutsche Reich angefertigt wurden, wohlwissentlich, dass sich die Landschaft in den kommenden Jahren durch die umfangreichen Arbeiten an den Westbefestigungen, u.a. den damit unmittelbar in Verbindung zu bringenden Verlegungen der Saar, sehr verändern wird.
Auch in Bietzen wurden zahlreiche Bunkeranlagen des Westwalls gebaut, in oder unmittelbar im Bereich der damaligen Wohnbebauung. Hier z.T. noch geschotterte Wege und Pfade wurden für die Aufnahme großer Lasten verbreitert und asphaltiert.
Südwestdeutsches Einhaus in der Särkover Straße in Ballern im unrestaurierten Zustand (1986)
Blick in Richtung Mühlenberg/Montclair-Berg entlang der heutigen Luxemburger Straße (Winter 1941). In der Bildmitte der "Brückenberger Bur", der bereits in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Das ehemalige Spritzenhaus und der Turm stehen, wie fast alle Gebäude auf dem Foto, heute noch.
Zollstation Silwingen (1974)
Vor der Umsetzung des Schengener Abkommens war die Zollstation Silwingen die größte und meistgenutzte Zollstation auf dem Gebiet der Kreisstadt Merzig und die heutige L173 eine der wichtigsten Verbindungen vom Saartal nach Frankreich. Die Zollstation wurde in den 1920er/1930er Jahren errichtet und verlor mit der Umsetzung des Schengener Abkommens am 26. März 1995 seine Funktion. Während der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 wurden auch in Silwingen kurzfristig wieder Grenzkontrollen durchgeführt. Es bleibt zu hoffen, dass wir in Europa auch in Zukunft auf Grenzkontrollen verzichten können und die Personenfreizügigkeit, als eine unserer wichtigsten Errungenschaften, weiterhin genießen dürfen.
Foto der Woche vom 05.09.2022 - Stadtteil-Edition 8 von 16: Merchingen
Übergabe der neuen Motorspritze an die Freiwillige Feuerwehr Merchingen (3. Mai 1931)
Foto: Franz-Josef Körner, vielen Dank für die Zusendung
Bauernhaus in Fitten (1981)
Foto der Woche vom 22.08.2022 - Stadtteil-Edition 6 von 16: Merzig-Kernstadt
Blick vom Kreuzberg über das Saartal - aus einem Fotoalbum für Frontsoldaten (Aufnahme vor 1938)
Diese Album wurde vom Verlag Regler in Merzig produziert und insbesondere 1939/1940 an die Soldaten verkauft. Die Firma Regler betrieb ihr Geschäft auch während der Evakuierung weiter und eröffnete sogar eine sogenannte "Vorfeldbuchhandlung" bei der damals dort eingesetzten 79. Infanterie-Division auf erobertem französischen Gebiet, nämlich bei Rémeling. Dort bezeichnete man sich als "erste deutsche Buchhandlung auf französischem Gebiet".
Foto und Coloration von M. Osadczuk
Ortseingang Hilbringen, vom Seitert kommen (Ende 1939/Anfang 1940)
Während der erste Evakuierung kam es häufig zu Plünderungen in den leerstehenden Häusern und Wohnung.
Mit Hinweisschildern und drastischen Strafen wollte man das Problem in den Griff bekommen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Vor allem die Soldaten der Wehrmacht und ihre Militärgerichtsbarkeit, die für die Vollstreckung der Todesurteile zuständig sein sollte, beteiligt sich an Plünderungen. Insbesondere Mobiliar, Musikinstrumente und Küchenutensilien wurden entwendet, um die Bunker und Unterstände "wohnlicher" zu gestalten.
Foto der Woche vom 08.08.2022 - Stadtteil-Edition 4 von 16: Harlingen
Harlinger Kirmes (um 1950)
Die Harlinger Kirmes findet immer an Maria Himmelfahrt statt, aufgrund des Namenstages der Kapelle Beatae Mariae Viriginis (erstmals erwähnt 1519). Links neben dem Karussel ist auch das ehemalige Spritzenhaus der Harlinger Feuerwehr zu sehen, welches nach dem Abriss (vermutlich in den 1960er Jahren) an den heutigen Standort in der Bergstraße umzog. Traditionell fand die Kirmes immer in der Dorfmitte direkt neben der Kapelle statt und ist bis heute ein Fest der Begegnung für das Dorf - auch dieses Wochenende wieder.
Foto: Ben Hoffeld - Vielen Dank für die Zusendung
Foto der Woche vom 01.08.2022 - Stadtteil-Edition 3 von 16: Brotdorf
Ansicht von Brotdorf während der Evakuierung 1939/1940
Aufgenommen wurde es von Soldaten der schweren Artillerie-Abteilung (motorisiert) 430, die während der ersten Phase des Krieges mehrere Geschütze im Vorderhangbereich des Roßkopfes und nördlich Besseringen einsetzte. Aus Brotdorf existieren 32 Fotos, die das Zusammenleben der Soldaten mit den während der Evakuierung im Dorf verbliebenen Bewohnern zeigen. Auch aus anderen Stadtteilen gibt es Fotos dieser Einheit.
Bau des Besseringen Kindergartens (um 1964)
Am Giebel des Kindergartens war ein Mosaik des Merziger Künstlers Albert Kettenhofen angebracht
Die Gebäude des Städtischen Kindergartens Besseringen wurden 2013 abgerissen und durch den Kindercampus Besseringen ersetzt, der 2016 eröffnet wurde.
Ansicht von Mondorf mit Wirtschaft Peter Bosch (um 1930)
Das heutige Haus Bosch gehörte zum Hofgut Mamendorf, das 1030 der Abtei St. Matthias bei Trier vom Herzog von Lothringen geschenkt wurde. Das Haus befindet sich unterhalb der Kirche. Nach der Einwohnerliste von 1927 war dort noch keine Wirtschaft. Der Wirt Peter Bosch starb 1936.
Foto: Historischer Arbeitskreis Silwingen
Saarausbau bei den Hilbringer Brücken (13.07.1981)
Beide Hilbringer Brücken existierten für eine kurze Zeit nebeneinander. Nach der endgültigen Fertigstellung der neuen Betonbrücke Ende 1981, begann man mit dem Abriss der alten Stahlbrücke von 1948 (nach Plänen der Stahlbrücke von 1939). Ab 1982 war die Stahlbrücke endgültig Geschichte.
Foto der Woche vom 04.07.2022
Die neue Molkerei in der heutigen Gutenbergstraße 7 in Merzig. Sie wurde 1937 eröffnet und aus dem selben Jahr stammt auch das Foto.